Linkenheim
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ist heute ein Ortsteil von Linkenheim-Hochstetten
17 km nördlich von Karlsruhe
Eingliederung: 01.01.1975
PLZ 76351
Linkenheim im deutschen Genwiki
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Linkenheim, evangelische Gemeinde - Standesbücher online im Generallandesarchiv
1783, 1790 und 1800-1809 / 1810-1829 / 1830-1845 / 1846-1860 / 1861-1869
Ortsfamilienbuch Linkenheim
Autor:
PLZ / Land:
Umfang:
Format:
Reihe Dt. OFB/OSB:
Verleger:
Preis:
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Kurt Joß, Manfred Becker
76351 / Deutschland
1.260 Seiten
DIN A4 Hardcover
00.876
Gemeinde Linkenheim-Hochstetten
30,00 €
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Linkenheim wird erstmals 777 (nicht ganz sicher) im Lorscher Codex urkundlich erwähnt.
Linkenheim im Lorscher Codex (Quelle: Universität Erlangen)
Im Laufe der Jahrhunderte hatte Linkenheim viele Namen, die aber immer ähnlich blieben: Anno 782 Lichenheim, dann 792 bereits Linkenheim, 1156 Linegenheim, 1160 Linkinheim, 1177 Linggehnheim, Lincanheim, 1250 Lingenheim, 1272 Linchenheim, 1362 Lingenheim, 1383 Lynkenhein, 1388 Linkenhein, 1466 Linckenheim, 1429 Lonchenkem, 1431 Lynckenheim, 1440 Lynkenheim, 1459 Lynckeneim, 1484 Linkenhein, 1488 Linckenhen (Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden (Band 2) Seite 82, Krieger, Albert, Badische Historische Kommission)
Die so genannten „-heim“ Orte werden überwiegend den Franken zugesprochen. Frankenkönig Chlodwig I. hatte 496 n. Chr. die angreifenden Alemannen vernichtend geschlagen. In der Folge besiedelten die Franken zunächst die linksrheinischen Gebiete, das heutige Elsaß. Ab etwa 536 n. Chr. besiedelten sie auch Gebiete auf der rechten Rheinseite. Die Franken siedelten sich oft in der Nähe römischer Siedlungen an. Das römische „villa“ wich dem fränkischen „heim“. (Die Enstehung der -heim-Ortsnamen im südbadischen Oberrheintal vom Elsaß her, Fritz Langenbeck, Badische Heimat 37 (1957))
Warum es die Franken ihre hölzerne Pfahlpfostenhäuser den römischen Steinhäusern vorzogen, weiß man nicht. Der Grund für die Gründung von Siedlungen in der Nähe von römischen Kastellen liegt aber auf der Hand: es war bereits eine Infrastruktur vorhanden, römische Heeres und Handelsstraßen.
Die „-heim“ Orte können sowohl einen Bezug zu einer Person, aber auch zu einer Gegebenheit haben. Besteht ein Personenbezug, lässt sich relativ leicht das Gründungsdatum bestimmen. In Linkenheim ist das leider nicht der Fall. Wir finden keinen fränkischen Fürsten oder Heeresführer mit dem Namen Link, Linck, Lynk oder auch nur so ähnlich.
Das „Link“ in Linkenheim muss also ein Bezug auf eine Gegebenheit sein. Da müssen wir nicht lange suchen. Im althochdeutschen Wörterbuch (ca. 750 -1050 n. Chr. finden wir Link, auch Lynx = Luchs. (Univ.-Prof. Dr. Gerhard Köbler, Universität Innsbruck, Zentrissimum integrativer europäischer Legistik)
Auch wenn wir Luchse heute nur noch vom Zoo kennen, damals waren Luchse hier weit verbreitet und neben Bär und Wolf das größte Raubtier. Luchse sind in der Regel Einzelgänger. Vielleicht hat irgend ein Fürst dort einen besonders stattlichen Luchs erlegt und deshalb die Siedlung so benannt.
Weiterführende Literatur zur Geschichte von Linkenheim
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2013/2197