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die evangelische Kirche in Eggenstein

(c) 2012 Michael Niederle

 

Schon ihr Name "St. Vitus und Modestus" lässt es vermuten: Diese Kirche stand schon vor Einführung der Reformation 1556 in Baden-Durlach durch Markgraf Karl II. (*24.07.1529 in Pforzheim †23.03.1577 in Durlach).

 

Tatsächlich wird der Bau der ältesten Teile, polygonaler Chor und Westturm, auf die Zeit zwischen 1461 und 1486 datiert. Sie hat damit nicht nur ein ähnliches Alter wie die evangelische Kirche in Knielingen, sondern auch Turm und Chorraum ähneln sich sehr.

 

Heute ist die evangelische Kirche "St. Vitus und Modestus" das älteste Gebäude Eggensteins. Die Lage auf dem Hochufer lässt vermuten, dass es sich ähnlich wie in Knielingen um eine Wehrkirche oder Kirchenburg handelte, auch wenn davon nichts mehr zu sehen ist. Nach Dieter-Robert Pietschmann wurde die Mantelmauer, die sie einmal umgab, im 18. und 19. Jahrhundert abgetragen und die Steine zum Häuserbau verwendet.

 

Literatur dazu

Kirchenburgen (sowie Wehrkirchen und Pfleghöfe) in Baden Württemberg 1, Nördlicher Bereich. Darstellung des erhaltenen Bestandes in den Jahren 2004 - 2008 / Dieter-Robert Pietschmann - Bestand in der Universitätsbibliothek Heidelberg [Kennung 691000-2]

 

Im Gegensatz zu Knielingen wurde das Mittelschiff nicht längs, sondern quer errichtet. Dieses stammt aus dem Jahr 1781. 1780 war das alte Mittelschiff abgerissen und der Friedhof von der Kirche an den heutigen Standort verlegt worden.

 

Nach bisherigen Veröffentlichungen soll bereits 1230 eine Kirche in Eggenstein erstmals urkundlich erwähnt worden sein. Allerdings stammt die Urkunde, in der Papst Gregor IX. (*um 1167 in Anagni  † 22.08.1241 in Rom) das Kloster Goddesowe (Gottesau) in den Schutz des römischen Stuhls stellt und alle Güter und Rechte, insbesondere das Patronatsrecht über die Kirche zur Ekenstein (Eckenstein /Eggenstein) bestätigt, vom 01.12.1939. [Bestand GLA KA E 71 Verweisung]

 

Eine Pfarrei in Eggenstein fand bereits zuvor Erwähnung. Bischoff Günther von Speyer (eigentlich Günther von Henneberg - † 16. August 1161) erwarb 1160 die (keiner Pfarrei zehntpflichtigen) Güter Frechstatt (nicht mehr existenter Ort) und Schröck (heute Leopoldshafen) und bestätigt das in einer Urkunde vom 01.07.1160. Er ordnete an, dass die Pfarrei in Eckenstein (Eggenstein) die Pfarrgeschäfte in Frechstatt und Schröck zu versehen hatte. Im gleichen Dokument wird auch die Linkenheimer Kirche als existent bezeichnet. [Bestand GLA A 502 U 9].

 

 

 

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