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altDer Lorscher Codex (Codex Laureshamensis)

 

ist ein handschriftliches Buch, das am Ende des 12. Jahrhunderts im Kloster Lorsch (gegründet 763 unter Pippin, dem Kurzen, dem Vater Karl des Großen) angefertigt wurde und das heute im Staatsarchiv Würzburg aufbewahrt wird.

 

Neben einer umfangreichen Kloster-geschichte enthält der Codex u. a. ein Kopialbuch. Kopialbücher enthalten Abschriften von Urkundentexten, die angefertigt wurden, damit die Originale nicht verloren gingen oder durch häufigen Gebrauch zu sehr beschädigt wurden.

 

Das Kopialbuch des Lorscher Codex enthält Abschriften von über 3.800 Urkunden (3.836), in denen Besitztümer des Klosters Lorsch dokumentiert wurden. Zunächst werden Schenkungen von Kaiser, Königen und Fürsten genannt, danach Kauf- und Tauschverträge von Dörfern und Gehöften. Schließlich Schenkungen aus dem Volk sortiert nach Gauen. Die Region, die uns betrifft, das Unterland der Markgrafschaft Baden-Durlach, war zur damaligen Zeit ein Teil des Ufgau. Der Ufgau grenzt im Süden an die Ortenau und im Norden an den Kraichgau, im Osten an die Pfinzgau, umfasst also die Regionen Baden-Baden, Rastatt und Karlsruhe.

 

Die teilweise umfangreichen Schenkungen,  meist Grundstücke und bewirtschaftete Güter samt den bewirtschaftenden Bauern, brachten dem Kloster wirtschaftlichen Aufschwung und politische Macht. Für die Stifter war das wohl weniger eine soziale Wohltat oder Kirchenspende als vielmehr eine Investition in ihr eigenes Seelenheil nach dem Tode.

 

Heimatgeschichtlich interessant ist der Lorscher Codex deshalb, weil in ihm über 1000 Orte genannt werden. Für viele hundert, auch in der Markgrafschaft Baden-Durlach ist es der älteste erhaltene schriftliche Eintrag.

 

Orte in Baden-Durlach Unterland, die erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwähnt werden, sind 

 

Oberamt Durlach

 

Berghausen

Wilferdingen

Oberamt Karlsruhe

 

Eggenstein

Linkenheim

Knielingen

 

Oberamt Pforzheim

 

Bauschlott

Singen