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Die Pforzheimer Schloßkirche St. Michael

 

1220 erwählte Markgraf Hermann V. von Baden

(† 16.01.1243) Pforzheim zu seiner Residenz-

stadt, nachdem seine Ehefrau, die welfische

Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein († 24.02.1260)

die Stadt als Mitgift mit in die Ehe gebracht hatte.

 

1225 -1235 veranlasste er den Bau der

Schlosskirche St. Michael.

 

Das Kirchenschiff (Langhaus) wurde in seiner heutigen Form aber erst um das Jahr 1270 fertiggestellt. Um 1320 - 1350 wurde die Margarethenkapelle an der Nordseite angebaut. Zwischen 1460 und 1475, nach Erhebung zur Stiftskirche wurde der Chorraum neu errichtet. Von 1455 - 1522 hatte der erste deutsche Humanist, Johannes Reuchlin in der Sakristei ein Studierzimmer und seine Bibliothek.

alt

 

Nach der Teilung Badens 1535 diente die Kirche auch als Grablege der badischen Markgrafen und deren Familien. Die letzte Grablegung aus dem Hause Baden erfolgte 1860 mit der Beisetzung der Großherzogin Stephanie (* 28. 08.1789 in Versailles † 29.01.1860 in Nizza) .

 

Die fürstliche Gruft besteht aus einer Nordgruft und einer Südgruft. Beide Gruftanlagen sind durch einen Gang miteinander verbunden. Der Eingang zur Familiengruft befindet sich im Stiftschor unter einer im Boden eingelassenen Holztür. Für die frühen Markgrafen existiert aber lediglich ein Kenotaph, ein Scheingrab, das  leer ist und nur dem Andenken dientEin solches Kenotaph existiert für

 

Markgraf Ernst I. von Baden-Durlach (* 07.10.1482 in Pforzheim † 06.02.1553 in Sulz-

burg) und dessen 2. Ehefrau (morganatisch) Ursula von Rosenfeld († 26. 02 1538). Auch für

 

Markgraf Bernhard von Baden-Durlach (* 1517 † 20.01.1553), Sohn von Markgraf Ernst I. aus dessen  1. Ehe mit Elisabeth von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach (* 25.03.1494 in Ansbach † 31.05.1518 in Pforzheim) existiert nur ein Kenotaph. Gleiches gilt für

 

Markgraf Karl II. von Baden-Durlach (* 24.07.1529 in Pforzheim † 23.03.1577 in Durlach), Sohn von Ernst I. aus dessen zweiter Ehe und seine 1. Ehefrau Kunigunde von Branden-

burg-Kulmbach (* 1524 in Ansbach † 27.02.1558 in Pforzheim) sowie deren Sohn Albrecht

(* 12. 06.1555 † 5.05.1574).

 

Für Anna von Pfalz-Veldenz (* 12. 11.1540 † 30.03.1586 in Graben), der zweiten Ehefrau Karls II. existieren sowohl Kenotaph als auch Gruft. Ebenso gibt es Kenotaph und Gruft für

 

Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach (* 17.10.1560 in Durlach † 14.04.1604 in der Burg Remchingen), Sohn von Karl II. aus dessen zweiter Ehe. Für dessen Bruder

 

Jakob III. von Baden-Hachberg (* 26.05.1562 † 17.08.1590), Sohn von Karl II. aus dessen zweiter Ehe existiert wieder nur ein Kenotaph. Jakob III. war kurz vor seinem Tod noch zum katholischen Glauben übergetreten und dadurch politische Unruhen verursacht. Auch für

 

Anna Marie von Baden-Durlach (* 4.08.1565 † 8.10.1573), Tochter von Karl II. aus dessen Zweiter Ehe existiert lediglich ein Kenotaph.

 

 

In den Gruften bestattet sind:

 

Anna von Pfalz-Veldenz (* 12. 11.1540 † 30.03.1586 in Graben), die zweiten Ehefrau

Karls II.

 

Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach (* 17.10.1560 in Durlach † 14.04.1604

in der Burg Remchingen),Sohn von Karl II. aus dessen zweiter Ehe.

 

Barbara von Württemberg (* 04.12.1593 † 08.05.1627), erste Ehefrau von Markgraf

Friedrich V. von Baden-Durlach (*06.07.1594 in Sulzburg † 08.09.1659 in Durlach).

 

Markgraf Friedrich VI. von Baden-Durlach (* 16.11.1617 auf der Karlsburg in Durlach

† 10. oder 31.01.1677in Durlach), Sohn von Friedrich V. und Barbara von Württemberg.

 

Markgraf Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach (* 17.01.1679 in Durlach, † 12.05.1738

in Karlsruhe), Sohn von Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach (* 23.09.1647 in

Ueckermünde † 25.06.1709 auf der Karlsburg in Durlach) und Augusta Maria von Schleswig-Holstein-Gottorf (* 06.02.1649 † 25.04.1728). Von ihm ist lediglich das Herz in der Pforzheimer Schloßkirche begraben, der Leichnam selbst liegt unter der Pyramide in Karlsruhe.

 

Magdalena Wilhelmine von Württemberg (* 07.11.1677 in Stuttgart † 3010.1742 in der

Karlsburg in Durlach), erste Ehefrau von Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach.

 

Erbprinz Karl Ludwig von Baden (* 14.02.1755 in Karlsruhe † 16.12.1801 in Arboga, Schweden), Sohn des Großherzog Karl Friedrich von Baden (* 22.11.1728 in Karlsruhe † 10.06.1811 in Karlsruhe) und der Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (* 11.07.1723 in Darmstadt († 08.04.1783 in Paris).

 

Friederike Amalie von Hessen-Darmstadt (* 20.06.1754 in Prenzlau † 21.07.1832 in Bruchsal), Ehefrau des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden und der

 

Großherzog Karl Friedrich von Baden (* 22.11.1728 in Karlsruhe † 10.06.1811 in Karlsruhe), Sohn des Erbprinzen Friedrich von Baden-Durlach und der Karoline Luise von Hessen-Darmstadt.

 

Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (* 11.07.1723 in Darmstadt † 08.04.1783 in Paris), 1. Ehefrau des Großherzog Karl Friedrich von Baden.

 

Luise Karoline von Hochberg, geb. Freiin Geyer von Geyersberg (* 26.05.1768 in Karlsruhe † 23. Juni 1820 in Karlsruhe), 2 Ehefrau des Großherzog Karl Friedrich von Baden.

 

Großherzog Karl Ludwig Friedrich von Baden (* 08.061786 in Karlsruhe † 08.12.12.1818 in Rastatt), Sohn des Karl Ludwig von Baden und der Amalie von Hessen-Darmstadt.

 

Stéphanie Louise Adrienne de Beauharnais (* 28.08.1789 in Versailles † 29.01.1860 in Nizza), Adoptivtochter Napoleon Bonarpartes und Ehefrau des Großherzog Karl Ludwig Friedrich von Baden. 

 

(Quelle: Worldhistory - Personen der Weltgeschichte, Dr. Peter Karnatz)